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Übersicht der Themen und Programme unserer Kurse der vergangen Jahre
Kursprogramm 2022 - Textile Geschichten - Das Gewebe als Erzählung
Thema
Beim Prozess des Webens eröffnet sich uns eine reiche Welt von ausdrucksstarken Assoziationen. Der Rhythmus, die Geräusche, die präzisen sich wiederholenden Bewegungen, die Beschaffenheit der Materialien, die Werkzeuge, dies alles ist mit individuellen Empfindungen und Vorstellungen verbunden und Teil der Geschichte all jener, die in diese Welt eintauchen.
Die Teilnehmenden werden während des Kurses mit Farben und Strukturen, mit Garnen und Flächen gestalten, dabei Materialien bewusst einsetzen und eventuell gebrauchte auch wiederverwenden, um so Gedanken, Ideen und Erinnerungen ins Gewebe umzusetzen. Die individuell am Webstuhl gestaltete Geschichte wird am Ende Träger einer Narration sein, die auch von anderen “gelesen” werden kann.
Kursinhalt:
Techniken der Gewebegestaltung / Bindungen und freie Techniken für die Umsetzung des individuellen Projekts / Ausdruckskraft der Materialien / Wiederverwendung und Recyceln von Textilien / Umsetzung des individuellen Entwurfs am Webstuhl.
In unserer Bibliothek steht den Teilnehmenden eine umfangreiche Dokumentation von Geweben und Inspirationen zum Thema zur Verfügung.
Kursleitung: Anna Silberschmidt und Nicola Sansò
Kursteilnahme: Der Kurs steht allen offen.
Kurssprachen: Italienisch, Deutsch, Englisch, Französisch.
Kursprogramm 2021 - Symmetrie / Asymmetrie
Thema
Die vom Studio Aphorisma angebotenen thematischen Kurse stehen 2021 unter dem Titel „Symmetrie / Asymmetrie – Proportion und Harmonie in der Gewebegestaltung“.
Das Konzept der Symmetrie finden wir in allen kreativen und planerischen Tätigkeiten des Menschen wieder. Von mathematischen Theorien über musikalische Kompositionen bis hin zur Architektur und der Kunst, in allen Bereichen gibt es einen Diskurs über Symmetrie und Asymmetrie.
Eine weit verbreitete Anwendung der Symmetrie sehen wir überdies sowohl bei geometrischen Mustern auf Alltagsgegenständen, speziell künstlerisch oder handwerklich gefertigten, wie auch in der Textilgestaltung und im Design. Symmetrische für die jeweilige Kultur typische Ornamente wurden zudem schon früh auf Stoff und Keramik verwendet.
Bei der Gestaltung eines Textils ist die Symmetrie ein grundlegendes Konzept, das sowohl das Erscheinungsbild als auch den Stil hinsichtlich der Struktur und der Farbgebung bestimmt. Wenn beim Entwerfen eines Gewebes die Symmetrie Gleichgewicht, Harmonie und Begrenzung kommuniziert, so vermittelt die Asymmetrie im Gegensatz dazu Dynamik, Spiel und Freiheit. Die Asymmetrie stellt daher ein “Aufbrechen” der Symmetrie dar. Gezielt und wirkungsvoll eingesetzt lässt sich ein Gewebe dadurch spannungsvoller und ästhetisch ansprechender gestalten.
Kursziel
Das Weben einer sich mit minimalen Unterschieden wiederholenden Farbfolge oder Struktur kann ein meditativer und sehr entspannender Prozess sein. Mit unseren Kursen möchten wir Textilinteressierten den geeigneten Rahmen bieten, um in diesen stressgeprägten Zeiten beim Gestalten mit Farbe und Material Abstand vom Alltag nehmen und einen Ausgleich dazu schaffen zu können.
In der ruhigen Atmosphäre unseres Ateliers lässt sich beim Prozess des Webens Beschaulichkeit und Ausgewogenheit finden, beides Aspekte, die für das Konzept der Symmetrie im Grunde auch charakteristisch sind.
Die Teilnehmenden werden, unter Einhaltung der Abstandsregeln, während des Kurses einzeln angeleitet und können dabei ihr ganz individuelles Projekt zum Thema Symmetrie/ Asymmetrie entwickeln und am Webstuhl umsetzen.
Kursinhalt
Folgende Themen werden während des Kurses behandelt:
Einführung in den bewussten Umgang mit verschiedenen Gestaltungsmitteln beim Gewebeentwurf mit dem Ziel, die unterschiedlichen Elemente zu einem gut proportionierten, harmonischen und ästhetisch ansprechenden Ganzen zusammenzufügen.
Symmetrie und Asymmetrie bei der Farbgestaltung in Kette und Schuss
Symmetrie und Asymmetrie beim Bindungsentwurf
Symmetrie und Asymmetrie in Bildgeweben
In unserer umfassenden Bibliothek können sich die Teilnehmenden von Geweben aus verschiedenen Kulturen mit zahlreichen Beispielen von Mustern, die in der Vergangenheit von Kunst- und Textilschaffenden verwendet wurden inspirieren lassen.
Kursleitung
Anna Silberschmidt und Nicola Sansò
Kursteilnahme
Der Kurs steht allen offen
Kurssprachen:
Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch
Kursprogramm 2020 - TRANSPARENZEN
Webkurse
TRANSPARENZEN
Transparenz gewebt und gewirkt
Thema
Das Studio Aphorisma veranstaltet in der Saison 2020 zwei Kurse zum breit gefächerten Thema “Transparenzen – Transparenz gewebt und gewirkt: Techniken, Projekte, textile Kunst”.
Die Transparenz ist eine der wichtigsten Eigenschaften eines Gewebes in Bezug auf die Gestaltung. Um transparente und lichtdurchlässige Textilien entwickeln zu können, müssen wir erst den Unterschied zwischen Transparenz, Lichtdurchlässigkeit und Lichtundurchlässigkeit verstehen und uns bewusst werden, wie stark unsere Wahrnehmung dieser Stoffe von der Beleuchtung und dem Hintergrund abhängt. Transparenz und Tiefenwirkung können aber auch in kompakten Stoffen erzeugt werden.
Wir werden im Verlauf des Kurses auf diese Themen eingehen und verschiedene technische und wahrnehmungsbezogene Aspekte näher betrachten.
Kursziel
Ziel unserer Kurse ist, die Teilnehmenden dazu anzuregen, visuell und ästhetisch ansprechende Gewebe zu entwickeln. Beim Entwerfen und Experimentieren mit verschiedenen textilen Strukturen inspirieren wir uns an den Elementen Luft, Wasser, Licht sowie der uns umgebenden Landschaft. Wir werden unsere Stoffe mit diesen Elementen der Natur spielen lassen und dabei entdecken, wie sich durch diese Interaktion die Wahrnehmung textiler Flächen verändern lässt und neue Gewebe entstehen können.
Die Teilnehmenden werden von den Kursleitern in allen Phasen ihrer Projekte begleitet, vom Entwurf bis zur Umsetzung am Webstuhl. Sie werden zudem angeregt, mit plastisch wirkenden Gewebestrukturen, Farbe und Glanz zu experimentieren, um dann durch geeignete Techniken und die Verwendung auch nicht traditioneller Materialien Textilien mit transparenter Wirkung zu gestalten.
Themen
Folgende Themen werden während des Kurses behandelt:
Transparenz und Dichte im Gewebe
Materialien, Techniken und Bindungen für die Gestaltung transparenter Gewebe
Überlagern von zwei oder mehreren transparenten Gewebeschichten
Durchscheinende und transparente Wirkung im Stoff durch verschiedene Beleuchtungen, Spiegelungen und Schatten
Transparenz und Tiefenwirkung in kompakten Geweben und Tapisserien
Verändern der Wahrnehmung einer Gewebestruktur durch Manipulieren des Stoffes zur Erzielung glänzender und transparenter Effekte
Kursleitung
Anna Silberschmidt und Nicola Sansò

Kunstkurse
TRANSPARENZEN
Transparenz und Opazität in der Malerei
Thema
Das Studio Aphorisma veranstaltet in der Saison 2020 zwei Kurse zum breit gefächerten Thema “Transparenzen – Transparenz und Opazität in der Malerei: Licht, Farbe, Fläche”. Das Thema wird durch eine kurze Reflexion über den Begriff der Transparenz im Allgemeinen eingeleitet.
Transparenz und Deckkraft sind Grundeigenschaften einer Farbe. In der Malerei ist die Transparenz ganz einfach das Phänomen, durch eine oder mehrere Farbschichten hindurchschauen zu können. Die Opazität hingegen ist der materielle Zustand einer gemalten Fläche, in der es nicht möglich ist, die unten liegenden Schichten zu erkennen.
Wir werden im Verlauf des Kurses auf diese Themen eingehen und verschiedene damit verbundene technische und wahrnehmungsbezogene Aspekte näher betrachten.
Ziel des Kurses
In der Malerei erfordert die Darstellung der Transparenz gute technische Fähigkeiten.
Zweck unserer Kurse ist, die Teilnehmenden in den Bereich der Transparenz, Tiefenwirkung und Opazität einzuführen und sie damit vertraut zu machen. Beim Malen werden wir verschiedene Effekte erproben und experimentieren mit dem Ziel, transparente flächige Strukturen zu gestalten, die an natürlichen Elementen wie Luft, Wasser, Licht und an der umgebenden Landschaft inspiriert sind.
Die Teilnehmenden werden vom Kursleiter von der Konzeption bis zur Umsetzung ihrer Arbeiten individuell begleitet und auch angeregt, beim Malen mit räumlich wirkenden, Farb- und Lichteffekte aufweisenden Flächen zu experimentieren, um dann sowohl mit traditionellen Techniken wie auch mit Mischtechniken Flächen mit vielfältigen transparenten Wirkungen zu gestalten.
Kursinhalt
Folgende Themen werden während des Kurses behandelt:
Verschiedene Arten gemalte flächige Strukturen durch Verdichtung und Leere zu gestalten
Transparente und opake Texturen
Transparenz und Transluzenz in der Malerei mit unterschiedlichen Beleuchtungen, Lichtreflexionen und Schatten.
Tiefenwirkung, Schichtung und Überschneidung von zwei oder mehreren Farbflächen.
Kursleitung
Nicola Sansò und Anna Silberschmidt
Kursteilnahme
Der Kurs steht allen offen
Kursprogramm 2019 - TEXTILE IDENTITÄT / Tradition neu interpretiert
Webkurse
TEXTILE IDENTITÄT / Tradition neu interpretiert
Thema
Das Studio Aphorisma wird in der Saison 2019 eine Reihe von Kursen zum Thema “Textile Identität / Tradition neu interpretiert” anbieten.
Weben ist eine der ältesten Kulturtechniken unserer Zivilisation. Im Lauf der Geschichte haben manuell erzeugte Textilien in allen Gemeinschaften zur lokalen Identität und der Bildung des kollektiven Gedächtnisses beigetragen.
Individuell angefertigte Gewebe stossen zurzeit erneut auf wachsendes Interesse, insbesondere im Bereich der Kleidergestaltung. Dies ist mit auf das heutige Bewusstsein für die Nachhaltigkeit der Prozesse der handwerklichen Textilherstellung zurückzuführen.
Ausgehend von der Analyse traditioneller und alter Gewebe befassen wir uns in diesem Kurs mit der Idee der Neuinterpretation von Überliefertem.
Re-Invention im Design bedeutet etwas gänzlich Neues zu gestalten und dabei eine Geschichte zu bewahren, also eine Botschaft weiterzutragen, die auf bereits früher Existierendem basiert.
Der Gegenwartskultur und der Erneuerung kommt in diesem Entwurfsprozess eine wichtige Rolle zu, denn sie ermöglichen das Überleben und die Verbreitung traditioneller kultureller Identitäten in anderer Form.
Ziel des Kurses
In diesem Kurs setzen wir uns zum Ziel, alte Gewebe und überlieferte textile Herstellungsverfahren mit aktuellen Gestaltungskonzepten und -techniken neu zu interpretieren.
Für die Teilnehmenden wird dabei der Entstehungsprozess zu einer Narration, die das Hergebrachte mit dem Neuen verbindet.
Die traditionellen Textilien stellen für uns einen historischen und kulturellen Wert dar. Der Kurs beginnt denn auch mit einer eingehenden Analyse herkömmlicher Techniken und antiker Stoffe aus verschiedenen Kulturbereichen.
Jedes von Hand geschaffene Gewebe ist ein Unikat, also etwas Einmaliges, für dessen Gestaltung Experimentierfreudigkeit, Geduld und Leidenschaft für die Materie die idealen Voraussetzungen sind.
Themen
Designelemente traditioneller Stoffe: Farbe, Form, Material, Technik und Funktion
Gewebekonstruktion und Charakteristik eines handgewebten Stoffes
Bindungen und Gewebetechniken aus verschiedenen Ländern.
Analyse und Neuinterpretation von Geweben verschiedener Regionen und früherer Kulturen.
Interpretation alter Muster, Methoden und Techniken mit neuen Materialien.
Entwurf und Umsetzung am Webstuhl einer Serie von Mustern, die den Entwicklungsprozess der individuellen Recherche dokumentieren werden
Kursleitung
Anna Silberschmidt und Nicola Sansò

Kunstkurse
Malen / Linie: Raum und Fläche
Thema
Das Studio Aphorisma wird in der Saison 2019 eine Reihe von Kursen zum Thema “Textile Identität / Tradition neu interpretiert” anbieten.
Weben ist eine der ältesten Kulturtechniken unserer Zivilisation. Im Lauf der Geschichte haben manuell erzeugte Textilien in allen Gemeinschaften zur lokalen Identität und der Bildung des kollektiven Gedächtnisses beigetragen.
Individuell angefertigte Gewebe stossen zurzeit erneut auf wachsendes Interesse, insbesondere im Bereich der Kleidergestaltung. Dies ist mit auf das heutige Bewusstsein für die Nachhaltigkeit der Prozesse der handwerklichen Textilherstellung zurückzuführen.
Ausgehend von der Analyse traditioneller und alter Gewebe befassen wir uns in diesem Kurs mit der Idee der Neuinterpretation von Überliefertem.
Re-Invention im Design bedeutet etwas gänzlich Neues zu gestalten und dabei eine Geschichte zu bewahren, also eine Botschaft weiterzutragen, die auf bereits früher Existierendem basiert.
Der Gegenwartskultur und der Erneuerung kommt in diesem Entwurfsprozess eine wichtige Rolle zu, denn sie ermöglichen das Überleben und die Verbreitung traditioneller kultureller Identitäten in anderer Form.
Ziel des Kurses
In diesem Kurs setzen wir uns zum Ziel, herkömmliche Gewebe mit aktuellen Gestaltungs-konzepten und -techniken neu zu interpretieren.
Für die Teilnehmenden wird dabei der Entstehungsprozess zu einer Narration, die das Hergebrachte mit dem Neuen verbindet.
Die traditionellen Textilien stellen für uns einen historischen und kulturellen Wert dar. Der Kurs beginnt denn auch mit einer eingehenden Analyse alter Stoffe aus verschiedenen Kulturbereichen.
Themen
Designelemente traditioneller Stoffe wie Farbe, Form und Material werden Ausgangspunkt für die Gestaltung neuer Projekte und Entwürfe sein
Wahl eines Inspirationsthemas für die Gestaltung eines Moodboards mit Collagen, Farben, Zeichnungen, Bildern, Fotos, Gewebemustern etc.
Erstellen einer individuellen Farbpalette
Gestalten von Stoffentwürfen mit verschiedenen Maltechniken, Frottage, Collage, Maskierungen etc.
Grafische Darstellung von Geweben angeregt durch Bildmaterial von Textilien aus verschiedenen Kulturbereichen
Kursleitung
Nicola Sansò und Anna Silberschmidt
Kursteilnahme
Der Kurs steht allen offen
Kursprogramm 2018 - Weben: Inspiration Bauhaus
Webkurse
Weben: Inspiration Bauhaus
Bald wird das 100jährige Bestehen des 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründeten Bauhauses gefeiert. Diese innovative Schule für Studierende unterschiedlichster Herkunft hatte damals die Brücke zwischen Kunst und Handwerk geschlagen und dem modernen Design den Weg bereitet.
In der Kurssaison 2018 möchten wir mit „Inspiration Bauhaus“ an unsere prägende Erfahrung der Rekonstruktion zweier Textilien für das Gropiuszimmer in Weimar anknüpfen und die Teilnehmenden zum Gestalten ausgehend von diesem Thema anregen.
Die den Unterricht am Bauhaus jener Jahre kennzeichnende Grundidee war die Verbindung der künstlerischen mit der handwerklichen Arbeit: „es gibt keinen Wesensunterschied zwischen Künstler und Handwerker“ schrieb Walter Gropius „die Grundlage des Werkmässigen… ist unerlässlich für jeden Künstler. Dort ist der Urquell des schöpferischen Gestaltens“.
Die Weberei gehörte bis zur Schliessung der Schule 1933 zu den produktivsten ihrer Werkstätten. Mit unserem Kursprojekt wollen wir Methoden, Techniken, ästhetische und pädagogische Konzepte des Bauhauses wieder aufgreifen und dabei auch deren nachhaltigen Einfluss auf die heutige Gestaltung im Handwerk und der zeitgenössischen Kunst ins Licht rücken.
Während des Kurses entwerfen und weben wir Muster, die am Bauhaus inspiriert sind. Doch nicht nur die damals vorherrschenden streng geometrischen Formen werden uns als Anregung dienen sondern auch die kreativen Prozesse und poetischen Aspekte des Alltags dieser sehr besonderen Schule.
In der Webwerkstatt am Bauhaus wurde mit verschiedenen Farbtheorien, Bindungen und Techniken auf äusserst individuelle Art und Weise experimentiert, sie wurden gründlich erforscht.
Während des Kurses widmen wir uns speziell der Beziehung zwischen Struktur und Farbe wie auch jener zwischen Form und Funktion. Arbeiten von Anni Albers, Gunta Stölzl, Else Mögelin, Benita Otte und vielen andern Bauhauskünstlerinnen werden uns als Inspiration für die Arbeit am Webstuhl dienen, ebenso wie die Farbenlehre von Johannes Itten, Paul Klee und Josef Albers, der in jenen Jahren seine Theorie über die Interaktion zwischen den Farben erarbeitete und aufzeigte, wie sich durch ihre gezielte Anwendung Tiefenwirkung auf ebenen Flächen erzeugen lässt.
Kursleitung: Anna Silberschmidt und Nicola Sansò
Kursteilnahme: Der Kurs steht allen offen
Kurssprachen: Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch

Kunstkurse
Malen / Linie: Raum und Fläche
Bald wird das 100jährige Bestehen des 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründeten Bauhauses gefeiert. Diese innovative Schule für Studierende unterschiedlichster Herkunft hatte damals die Brücke zwischen Kunst und Handwerk geschlagen und dem modernen Design den Weg bereitet.
In der Kurssaison 2018 möchten wir mit „Inspiration Bauhaus“ an unsere prägende Erfahrung der Rekonstruktion zweier Textilien für das „Gropius-Zimmer“ in Weimar anknüpfen und die Teilnehmenden zum Gestalten ausgehend von diesem Thema anregen.
Die den Unterricht am Bauhaus jener Jahre kennzeichnende Grundidee war die Verbindung der künstlerischen mit der handwerklichen Arbeit: „es gibt keinen Wesensunterschied zwischen Künstler und Handwerker“ schrieb Walter Gropius „die Grundlage des Werkmässigen… ist unerlässlich für jeden Künstler. Dort ist der Urquell des schöpferischen Gestaltens“.
Mit unserem Kursprojekt wollen wir Methoden, Techniken, ästhetische und pädagogische Konzepte des Bauhauses wieder aufgreifen und vertiefen sowie deren nachhaltigen Einfluss auf die heutige Gestaltung im Handwerk und auf die zeitgenössische Kunst ins Licht rücken.
Während des Kurses werden wir uns beim Zeichnen, Malen und Gestalten von Arbeiten mit verschiedenen anderen Techniken an Werken von Künstlern inspirieren, die am Bauhaus unterrichtet haben, speziell an jenen von Paul Klee. Dabei werden uns nicht nur die damals vorherrschenden streng geometrischen Formen als Anregung dienen sondern auch die kreativen Prozesse und poetischen Aspekte des Alltags jener Jahre an dieser Schule.
Am Bauhaus wurden die verschiedenen Farbtheorien und Maltechniken auf sehr persönliche Art und Weise erforscht und angewendet.
In unserem Kurs widmen wir uns insbesondere der Beziehung zwischen Form, Farbe und Struktur. Wir befassen uns auch mit der Farbenlehre von Johannes Itten und speziell jener von Josef Albers, der ebenfalls Lehrer am Bauhaus war und in jenen Jahren eine Theorie über die Interaktion zwischen den Farben und deren wirkungsvolle Anwendung zur Erzeugung von Tiefenwirkung auf ebenen Flächen erarbeitete.
Kursleitung: Nicola Sansò
Kursteilnahme: Der Kurs steht allen offen
Kurssprache: Italienisch, die Einführung wird deutsch übersetzt
Kursprogramm 2017 - Linie: Raum und Fläche
Webkurse
Linie: Raum und Fläche
Die Linie wird uns als Jahresthema durch die Kurssaison 2017 führen.
Die Linie ist sowohl ein Strich wie auch etwas Räumliches und etwas Abstraktes.
Das Zeichnen einer Linie kann die einfachste aller kreativen Handlungen sein.
Die Linie ist das Grundelement jeder Zeichnung, genauso wie der Faden das Grundelement aller Gewebe ist.
Es gibt helle und dunkle Linien, beschwingte und tragische, schwache und starke.
Es gibt weiche und steife Garne, glatte und haarige, glänzende und matte.
Eine Linie im Gewebe kann voluminös oder vertieft oder geknüpft sein.
Die Linie verbindet zwei Punkte; manchmal ist sie aber auch eine Spur, die ausgehend von einem Punkt in alle Richtungen führen kann.
Eine einzige Linie auf der textilen Fläche vermag den Eindruck von Tiefe und Raum zu erwecken.
Für Paul Klee ist “die Linie ein Punkt, der spazieren geht”.
Die Reise für die Teilnehmenden am Kurs Linie: Raum und Fläche beginnt mit einer Einführung ins Thema ausgehend von dieser Definition der Linie von Klee.
Im Mittelpunkt des Kurses steht der Prozess von der Ideenfindung über den Entwurf bis zu dessen Umsetzung ins Gewebe. Die Teilnehmenden werden die räumlichen Gestaltungsmöglichkeiten und die Ausdruckskraft der Linie erforschen. Wir bewegen uns dabei sowohl im Spannungsfeld zwischen Handwerk und Design wie auch zwischen Spielerischem und Funktionsbezogenem. Ausgehend vom Element der Linie kommen beim Entwerfen von textilen Strukturen verschiedene Kompositionstechniken zur Anwendung. So lässt sich zum Beispiel durch Wiederholen, Drehen, Spiegeln, Verschieben oder Invertieren eines Striches eine Vielfalt von interessanten Mustern entwickeln. Die Linie kann aber auch in ihren vielen Variationsformen wie kurz – lang, dick – dünn, unterbrochen – fortlaufend, gerade – gewellt für das Gestalten eines Gewebes eingesetzt werden. Im Kurs besteht die Möglichkeit, frei mit all diesen Elementen zu experimentieren.
Techniken und Materialien
Die Teilnehmenden entwickeln eine Reihe von Entwürfen und Gewebemustern. Sie arbeiten an verschiedenen Webstühlen mit unterschiedlichen Ketten. In allen Phasen ihrer Projekte werden sie individuell begleitet und unterstützt. Sie lernen, wie beim Weben Materialien und Bindungen gezielt für die Gestaltung eingesetzt und verschiedene Techniken geeignet genutzt werden können. Das reichhaltige Garnlager des Ateliers, das sowohl mit traditionellen wie auch mit neuartigen und textilfremden Materialien bestückt ist, steht ihnen dabei zur freien Verfügung. Die entstandenen Werke werden am Ende des Kurses gemeinsam präsentiert.
Unser Atelier bietet den idealen Rahmen, um sich in einer ruhigen entspannten Atmosphäre und auch im bereichernden Austausch mit anderen auf die Gestaltung der eigenen Arbeiten konzentrieren zu können.

Kunstkurse
Malen / Linie: Raum und Fläche
Die Linie ist das Jahresthema unserer Kurssaison 2017.
Die Linie ist sowohl ein Strich wie auch etwas Räumliches und Abstraktes.
Die Linie setzt sich aus Punkten zusammen.
Die Linie verbindet zwei Punkte; sie kann aber auch eine Spur sein, die ausgehend von einem Punkt in alle Richtungen führen kann.
Die Linie ist das Grundelement jeder Zeichnung.
Das Zeichnen einer Linie kann die einfachste aller kreativen Handlungen sein.
Es gibt helle und dunkle Linien, fröhliche und tragische, schwache und starke.
Die Linie trägt die Energie und den Schwung der Hand in sich, die sie gezogen hat.
Die Linie ist die Spur der Bewegung der Handschrift.
Eine horizontale Linie deutet, wie das Wort sagt, den Horizont an.
Eine einzelne horizontale Linie, sei sie nun gerade oder gebogen, erweckt den Eindruck von Landschaft und Raum.
Für Paul Klee ist “die Linie ein Punkt, der spazieren geht.”
Die Reise für die Teilnehmenden an unserem Kurs Linie: Raum und Fläche beginnt mit einer Reflexion ausgehend von dieser Definition von Klee aus seiner Schrift „Pädagogisches Skizzenbuch“.
Ziel des Kurses
In diesem Kurs können die Teilnehmenden ihre Erfahrung insbesondere in der Anwendung von Mischtechniken vertiefen. Sie werden dabei angeregt, die traditionellen Grenzen der verschiedenen Malmittel mit einer fliessenden Linie zu verbinden oder auch zu verwischen. Sie werden mit Strichen experimentieren, verschiedene Arten von Linien mit unterschiedlichen Werkzeugen ziehen und mit Stiften und Farben arbeiten wie Bleistift, Pastell, Aquarell, Gouache, Acryl etc.
Mit der Linie können wir Umrisse zeichnen, aber auch unterschiedliche Tonwerte, Schatten und Chiaroscuro-Effekte wiedergeben. Im Vordergrund steht bei solchen Übungen im Kurs nicht die realistisch wirkende Darstellung; es geht viel mehr darum, das Zusammenwirken von Augen, Hand und Hirn zu verbessern, die alle drei grundlegend sind, um die Wahrnehmung zu verfeinern und den Gestaltungsprozess zu erleichtern.
Techniken und Materialien
Die Teilnehmenden werden während des Kurses eine Reihe von freien Arbeiten auf Papier gestalten.
Unter der Leitung von Nicola Sansò lernen sie wie sie mit einer Linie:
– eine Form gestalten
– eine Struktur entwerfen
– einen Raum aufteilen
– einen Umriss zeichnen
– unterschiedliche Tonwerte schraffieren
– verschiedene Teile der Fläche eines Bildes verbinden
Den Teilnehmenden werden für ihre Arbeiten alle erforderlichen Werkzeuge und Materialien zur Verfügung stehen. Unser Atelier bietet ihnen den idealen Rahmen, um sich in einer ruhigen entspannten Atmosphäre, auch im bereichernden Austausch mit anderen, auf das Gestalten ihrer Werke konzentrieren zu können.
Kursprogramm 2016 - Weben: Struktur und Haptik
Webkurse
Weben: Struktur und Haptik
Sehen, greifen, begreifen und gestalten von Textilien
Die neuen Technologien ermöglichen es heute, unsere visuelle Wahrnehmung zu erweitern, sie beschränken jedoch die Rolle der taktilen Erfahrung. Im Bereich der Gewebegestaltung nimmt der Tastsinn allerdings nach wie vor eine wichtige Stellung ein. Erst durch ihn gelingt es uns, handwerkliche Feinheiten und stoffliche Qualitäten richtig wahrzunehmen und wirklich wertzuschätzen. Er ist deshalb nicht nur beim Weben sondern auch beim Entwerfen von zentraler Bedeutung.
In den Webkursen 2016 greifen wir das Thema des Zusammenspiels der haptischen mit der visuellen Wahrnehmung auf. Dabei stellen wir die Gestaltung ästhetisch ansprechender Stoffe mit ganz besonderem Griff in den Mittelpunkt. Auf der Suche nach speziellen Qualitäten durchforschen wir im Kurs gemeinsam das Reich der textilen Materialien. Wir experimentieren mit Bindungen, Strukturen und Webtechnik, kombinieren funktionale mit sinnlichen Eigenschaften und befassen uns mit textilen Effekten, die sowohl das Auge wie den Tastsinn ansprechen. Dabei erhält der körperliche Kontakt mit den Geweben, die oft unsere „zweite Haut“ darstellen, einen überraschend neuen Stellenwert.
Die haptische Beschaffenheit und das visuelle Element werden allgemein meist unabhängig voneinander betrachtet. In diesem Kurs wollen wir die Grenzen weiter setzen und eine lebendige die Sinne verbindende Sprache finden, bei der das Gewebe als Medium sowohl taktiler wie auch gleichzeitig visueller Erfahrung verstanden wird. Die Teilnehmenden werden so beim Gestalten ihrer Stoffe speziell auf das Zusammenwirken von Material, Struktur, Farbe, Muster und Dichte sensibilisiert. Dabei können sie ihre technischen Kenntnisse erweitern, die sinnliche Wahrnehmung verfeinern und ihre künstlerisch-kreativen Fähigkeiten stärken.
Im Kurs werden folgende Themen behandelt:
Eigenschaften verschiedener Textilfasern
Ausdruckspotential der textilen Materialien
Nachbehandlung handgewebter Stoffe
Garn und Struktur, Bindung und Struktur
Kombination von Farbe, Faser, Garnbeschaffenheit und Bindung
Am Ende des Kurses werden die am Webstuhl entstandenen Muster und Gewebe nachbehandelt, passend präsentiert und im Atelier bei einer gemeinsamen Schlusspräsentation ausgestellt. Für ihre Projekte stehen den Teilnehmenden in unserer Werkstatt alle benötigten Werkzeuge und Materialien zur Verfügung.

Kunstkurse
Malerei: Struktur und Haptik
Künstlerische Gestaltung zwischen visuell und taktil
Die neuen Technologien ermöglichen es heute, unsere visuelle Wahrnehmung zu erweitern, sie beschränken jedoch die Rolle der taktilen Erfahrung. Im Bereich der zeitgenössischen Kunst zeichnet sich allerdings seit einiger Zeit die Tendenz ab, die rein auf das Sehen begrenzte Wahrnehmung zu überwinden und dem haptischen Ausdruck mehr Raum zu geben. Dieses Thema greifen wir 2016 in unseren Kursen auf.
Das visuelle Element und die haptische Qualität werden in der Regel unabhängig voneinander betrachtet. In diesem Kurs entdecken die Teilnehmenden hingegen beim Malen eine lebendige die visuelle und die taktile Struktur verbindende gemeinsame Sprache. Wir verstehen dabei die Malerei als Tätigkeit, welche die Werte der Vergangenheit, über die wir zu neuen Ausdrucksformen finden können in sich trägt. Im Atelier stehen somit zum Gestalten traditionelle Materialien und Werkzeuge zur Verfügung, es ist aber genauso möglich, neue Medien dafür miteinzubeziehen.
Die Teilnehmenden arbeiten auf Papier und auch anderen Trägermaterialien mit Techniken wie Gouache, Aquarell, Acryl, Collage, Mischtechniken, Fotografie etc. Sie verwenden dazu speziell Materialien und Techniken mit einem ausgeprägt taktilen Charakter. Während ihrer künstlerischen Recherche und bei der Ausführung ihrer Projekte werden die Teilnehmenden individuell begleitet und unterstützt.
Im idealen Rahmen einer einzigartig kulturgeprägten Landschaft gestalten sie in diesem Kurs durch sensibles Kombinieren von Strukturen, Farben und Texturen neue Formen einer sinnlich empfindungsreichen künstlerischen Narration. Sie können dabei, auch angeregt durch den Austausch mit anderen Teilnehmenden, ihre Sinneswahrnehmung verfeinern, ihre künstlerischen Fähigkeiten stärken und technische Kenntnisse, besonders hinsichtlich der ausdrucksbezogenen Anwendung der Materialien, vertiefen.
Am Ende des Kurses werden die entstandenen Werke im Atelier bei einer gemeinsamen Schlusspräsentation ausgestellt.
Wer möchte, kann eigene Werkzeuge und Materialien mitbringen. In unserer Werkstatt steht aber auch alles Notwendige zur Verfügung.
Kursprogramm 2015 - Gewebebuch – Libro tessuto
Webkurse
Gewebebuch – Libro tessuto
Gedanken, Fasern, Strukturen, Zeichen und Formen – Gestaltung eines Gewebebuchs
Thema
Mit dem Kursthema 2015 “Libro tessuto” (Gewebebuch) vertiefen wir die Thematik der Beziehung zwischen Textil und Text weiter.
Das italienische Wort “libro” (Buch) geht auf das lateinische “liber” zurück. In der Botanik wird damit die innere Bastschicht der Baumrinde bezeichnet, die ursprünglich als Träger zum Schreiben verwendet wurde. Ebenfalls von diesem Begriff stammt die italienische Bezeichnung “fibre liberiane” ab, dem Ausdruck für Bastfasern wie zum Beispiel Leinen, Ginster und Hanf. Schon seit frühester Zeit besteht folglich ein direkter Zusammenhang zwischen pflanzlichen Fasern und Büchern. Dieser Spur folgen wir gemeinsam in diesem Kurs.
Ziel
Das Buch, einst privilegiertes Medium für Texte, scheint heute in dieser Funktion an Bedeutung zu verlieren und sich immer mehr zu einem Träger für verschiedenste komplexe körperlich-sinnliche Ausdrucksformen zu entwickeln. In diesem Kurs sehen wir das Buch nicht einfach als “Wortbehälter”an, sondern vielmehr als dreidimensionales eigenständiges Objekt. Genauso wie wir die Schrift als eine sich im Raum ausdehnende Zeichenfolge betrachten können lässt sich das Buch als eine Sequenz von aufeinander folgenden Räumen (die Seiten) interpretieren. Diese “Räume” werden wir in diesem Kurs entwerfen, planen, gestalten und weben.
Programm
Inhalt dieses Kurses ist die Gestaltung eines textilen Unikats in Form eines gewebten Buches, das gefaltet oder gerollt werden kann oder auch aus mehreren zusammengefassten Seiten bestehen wird. Vielleicht ist es auch ganz einfach ein besonderes Musterbuch oder –tuch. Das Text-Textil kann sich aus gewebten Strukturen, Schichten, Falten, Schlitzen, vielfältigsten Materialeffekten, eingewebten Fundstücken, Applikationen und anderem zusammensetzen. Allen Teilnehmenden stehen im Atelier ein eigener Webstuhl und die notwendigen Werkzeuge und Materialien zur Verfügung.
Techniken und Materialien
Es können frei alle textilen Materialien verwendet und miteinander kombiniert werden, speziell auch “fibre liberiane”, Bastfasern wie Leinen, Hanf, Nessel, Jute, Ginster oder Ramie. Im Atelier gibt es aber auch viele nicht textile Materialien, japanische und europäische Papiergarne, recycelbare Buchseiten, Zeitungen und anderes. Die Teilnehmenden werden individuell vom Entwurf über die Planung bis zur Ausführung beraten und auch in Bezug auf die Wahl und Anwendung der geeigneten Techniken unterstützt.
Wer möchte, kann für die Gestaltung seines Buch-Objekts auch eigene Materialien mitbringen, seien dies nun Fotos, Zeichnungen, Papiere oder spezielle Garne. Am Ende des Kurses stellen wir die entstandenen Gewebebücher im Atelier für die gemeinsame Schlusspräsentation aus.

Kunstkurse
Künstlerbuch – Libro d’Artista
Gedanken, Texte, Texturen, Zeichen und Formen – Gestaltung eines Künstlerbuchs
Theme
Thema
Mit dem Kursthema 2015 “Libro d’Artista” (Künstlerbuch) verfolgen wir die Thematik der Beziehung zwischen Text und Kunst weiter und vertiefen diese.
Das italienische Wort für Buch “libro” geht auf das lateinische “liber” zurück. In der Botanik wird damit die innere Bastschicht der Baumrinde bezeichnet, die ursprünglich zum Beschreiben verwendet wurde.
Ziel
Das Buch, einst privilegiertes Medium für Texte, scheint heute in dieser Funktion an Bedeutung zu verlieren und sich immer mehr zu einem Träger für verschiedenste komplexe körperlich-sinnliche Ausdrucksformen zu entwickeln. In diesem Kurs betrachten wir das Buch nicht einfach als “Wortbehälter”, sondern vielmehr als dreidimensionales eigenständiges Objekt. Genauso wie wir die Schrift als eine sich im Raum ausdehnende Zeichenfolge sehen können lässt sich das Buch als eine Sequenz von aufeinander folgenden Räumen (die Seiten) interpretieren.
Die Teilnehmenden an diesem Kurs werden diese “Räume” konzipieren, entwerfen, planen, gestalten, formen, zeichnen, beschreiben, bemalen, manipulieren oder auch ganz einfach leer lassen.
Programm
Inhalt dieses Kurses ist die Gestaltung eines künstlerischen Objekts in Form eines Buches mit einer Auflage von einem Exemplar, das vielleicht auch nur aus einem Blatt besteht. Es können verschiedenste Techniken angewendet werden.
Den Kursteilnehmenden steht im Atelier alles Notwenige für die Gestaltung ihres persönlichen Buch-Objekts zur Verfügung. Schrift, Text, Zeichen, Formen, Farben und Bilder können frei zu einer poetisch-sinnlichen Narration verflochten werden, die sowohl durchs Bildhafte wie auch Taktile wirken kann.
Techniken und Materialien
Vom Recycling von Büchern über die Malerei mit Gouache- oder Aquarellfarben, Collagen, Frottage, Zeichnungen, Fotografien, Monotypen, handgeschöpften Papieren und anderem können sämtliche Techniken und Materialien verwendet werden. Am Ende des Kurses binden wir die Bücher auf einfache oder auch ungewohnte Art und stellen sie für die Abschlusspräsentation im Atelier aus.
Wer möchte kann für sein Buch auch eigene Materialien mitbringen, seinen dies nun alte Fotos, Zeichnungen, Abbildungen, Papiere oder andere Elemente, die integriert werden können.
Alle benötigten Werkzeuge und Materialien stehen den Teilnehmenden im Atelier zur Verfügung.
Kursprogramm 2014 - Text – Textil – Textur - Das Gewebe als Text
Webkurse
Text – Textil – Textur
Das Gewebe als Text
In diesem Kurs befassen wir uns beim Entwerfen und Gestalten am Webstuhl mit dem Zusammenhang zwischen Erzählung und Gewebe.
Die enge Verbindung von Text und Textil findet sich bereits in einer der ältesten Metaphern, in der die Gedanken einem Faden gleichgesetzt werden, eine erzählende Person Fäden spinnt und der wahre Erzähler ein Gewebe wirkt. Die Begriffe Textil und Text haben sich beide aus dem lateinischen texere (weben, kunstvoll zusammenfügen) entwickelt. Das daraus entstandene textus bedeutet sowohl ‚Gewebe’ wie auch ‚Gewebe der Rede’. Das Wort Textur entstammt ebenfalls dieser Wurzel. Es bezeichnet die Beschaffenheit eines Gefüges und lässt sich auch auf die Handlung oder den roten Faden einer Erzählung anwenden. Das Textus-Gewebe entsteht folglich aus einem Faden, der eine Struktur bildet, in deren System Kette und Eintrag, Schrift und Gewebe eng miteinander verflochten sind.
Ausgehend von Überlegungen zu Form, Material, Ablauf, Idee und Abstraktion werden in diesem Kurs alle Teilnehmenden ihre eigene gewebte Geschichte gestalten. Sie lernen Strukturen entwerfen und die für ihr Projekt geeigneten Materialien, Techniken und Bindungen wählen. Sie haben die Möglichkeit, am Webstuhl zu experimentieren und zu entdecken wie sich ihre Entwürfe am besten in ausdrucksstarke Gewebe umsetzen lassen. Die Kursleitenden unterstützen sie dabei individuell. Im Atelier stehen den Teilnehmenden zudem alle erforderlichen Mittel und Materialien für die Gestaltung ihres ‚Textus’ zur Verfügung.

Kunstkurse
Malerei – Text – Textur
Der Text als Bild
Mit diesem Kurs möchten wir den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, sich umfassende technisch-praktische Erfahrungen anzueignen und beim künstlerischen Gestalten – ausgehend vom Thema – Formen von ‚handelndem Denken’ zu entwickeln.
Seit Beginn sind Malerei und Schrift eng miteinander verknüpft. Schon im Alten Rom hatte Horaz mit dem Ausspruch ‚ut pictura poiesis’ (die Malerei ist wie die Poesie) die Beziehung zwischen Malerei und geschriebenem Text hergestellt. In der Kunst der Moderne war die Verwendung der Schrift eine Charakteristik vieler Werke und seit 1967, als Sol LeWitt zusammen mit anderen den Begriff ‚Conceptual Art’ prägte, repräsentiert die auf Text basierende Arbeit eine grundlegende Richtung eines Grossteils der künstlerischen Recherche in der zeitgenössischen Kunst.
Beim diesjährigen Kurs befassen wir uns folglich mit jenem Bereich der Malerei, in dem der geschriebene Text seine aus Wörtern gebildete Identität verliert und zur ‚textuellen Malerei’ wird. Die Teilnehmenden werden unter der Anleitung von Nicola Sansò beim Experimentieren mit Materialien, Maltechniken, Schrift und Fotografie ihre individuelle Brücke zwischen Text und Bild schlagen können und dabei Collagen, komplexe Textureffekte und Bilder gestalten.
Durch das Zusammenstellen von Skizzen, Entwürfen, Texten, Proben, Ideen etc. kann zum Abschluss der Entstehungsprozess der einzelnen Werke nachvollziehbar dokumentiert werden.
Themen
– Ausdruck durch Schriftzeichen
– Übergang vom Text zum textuellen Bild
– Reproduzierbarkeit und modulare Wiederholung der Zeichen zur Gestaltung von Texturen
Kursprogramm 2013 - Textile Rhythmen
Webkurse
Textile Rhythmen
Vom Entwurf zum Gewebe: Prozess, Inspiration, Material, Motiv
Rhythmus ist ein Begriff, der im Allgemeinen die Gliederung der Zeit oder des Raumes in veränderbarem Mass oder variablen Formen ausdrückt. Er ist eine gemeinsame sensible Eigenschaft der unterschiedlichsten Bereiche der Gestaltung und gehört dem Handwerk genauso an, wie der Kunst, der Poesie, der Musik oder der Architektur.
In der Weberei findet sich der Rhythmus in vielfältigen Formen: den sich wiederholenden Bewegungen, regelmässigen Abständen, Flächen bildenden Rapporten und Strukturen.
Wir widmen unsere Aufmerksamkeit in diesem Kurs verschiedenen Aspekten der Zeit im handwerklichen Tun, speziell dem Takt der rhythmischen, von kurzen Pausen unterbrochenen Geräusche beim Weben, einer Arbeit bei der Bewegung, Sehen, Hören und Spüren an einem Punkt zusammenwirken. Wir befassen uns auch mit Aspekten des Raumes und Aspekten der Fläche, wo Rhythmen, Wiederholungen und Intervalle zu Motiven, Texturen und Mustern werden.
Wer bereits über gute Webkenntnisse verfügt wird beim Experimentieren am Webstuhl und gemeinsamen Reflektieren festgefahrene Ideen überwinden, den textilen Horizont erweitern und neue eigene Projekte entwickeln können, die sich sowohl bereits im Kurs wie auch anschliessend zuhause umsetzen lassen. Für jene hingegen, die beim Weben Neuland betreten wird der Kurs eine Entdeckungsreise ins textile Universum sein, bei der sie sich viel Grundwissen aneignen können.
Ausgehend von den entstandenen Entwürfen werden die Webstühle gemeinsam unterschiedlich eingerichtet. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, an mehreren davon Muster zu weben.
Themen:
Inspirationsquellen aus der Natur, der Kultur und der Architektur der Umgebung
Textilentwurf ausgehend von der unendlichen Vielfalt der Bewegung, der Rhythmen, der Linien
Umsetzen der Entwürfe ins Gewebe mit geeigneten Bindungen und Materialien

Kunstkurse
Rhythmen in der Kunst
Malerei zwischen Prozess und Gestaltung
Rhythmus ist ein Begriff, der im Allgemeinen die Gliederung der Zeit oder des Raumes in veränderbarem Mass oder variablen Formen ausdrückt. Er ist eine gemeinsame sensible Eigenschaft der unterschiedlichsten Bereiche der Gestaltung und gehört dem Handwerk genauso an, wie der Kunst, der Poesie, der Musik oder der Architektur.
Bei näherem Betrachten der Landschaft nehmen wir Schatten und Hell-Dunkel-Effekte wahr, die zahlreiche Bilder, unvermutete Rhythmen und durch das Licht hervorgehobene Details unterstreichen. Beim Malen strukturieren Pinselabdrücke, sich aneinanderfügende farbige Zeichen rhythmisch Flächen in vielen Formen: durch Wiederholen von regelmässigen- unregelmässigen Zeichen, reliefartig, als Farbrhythmen, Tropfspuren oder Flecken, Zu- und Unzufälligkeiten der Materie, die veranschaulichen, wie sich die Sprache der Malerei konstant entwickelt und sich das Spektrum ihrer Ausdrucksformen kontinuierlich erweitert.
Von Nicola Sansò individuell angeleitet können die Teilnehmenden sich jene technischen Mittel aneignen, die es ermöglichen die persönliche Ausdruckssprache zu bereichern. Jeder wird auf eigene Art mit seinen Bildern eine Erzählung gestalten und beim Malen rhythmische Zeichen setzen, Spuren der Bewegung des Körpers im Raum.
Im Atelier kann mit vielfältigen Materialien und Techniken frei experimentiert werden: Tempera, Aquarell oder Acryl, auch in Kombination mit Fotografie, Collage, Video und Mischtechniken zur Erzielung ungeahnt ausdrucksvoller Effekte.
Am Ende des Kurses werden die entstandenen Arbeiten gemeinsam ausgestellt und präsentiert, eine Gelegenheit auch für den Austausch unter einander über die im Atelier gemachten Erfahrungen.
Themen:
Kunst in Beziehung zum Raum, Kunst in Beziehung zum Umfeld
Rhythmen in der Malerei: Wahrnehmung und Gestaltung
Harmonische Gestaltung von Flächen